…aber nur für Premium Mitglieder
EA hat angekündigt, dass ihr mit Battlefield V schon ab 9. November in den Krieg ziehen könnt – WENN ihr Origin Access Premier Mitglied seid.
Schon bisher haben Origin Access Mitglieder die Möglichkeit gehabt, EA-Titel vorab zu spielen oder 10 % Rabatt auf digitale Inhalte bei Origin.com zu erhalten. Normale Origin Access (früher Basic) Mitglieder können das Game 10 Stunden vorab testen und bis zu vier Freunde einladen.
Ein heiß erwartetes Game wie zB Battlefield muss nicht mehr vorbestellt werden
Electronic Arts wirbt hier für seinen Abo-Dienst, mit dem Versprechen, zum Preis von zwei Vollpreis-Games pro Jahr Zugang zu mehr als hundert Spielen zu haben. Darunter sind beliebte Titel wie FIFA, Star Wars Battlefront II oder auch Battlefield I. Ein weiterer Vorteil einer Mitgliedschaft ist laut EA, dass man ein Spiel nicht mehr kaufen oder vorbestellen muss, sondern es einfach zum Erscheinungsdatum herunterladen kann. Vergleichbares gibt es zB mit der Playstation Plus Mitgliedschaft.
Selbst gegenüber Käufern einer Battlefield Deluxe Version, die mit 80 Euro nicht gerade günstig ist, haben Abomitglieder Vorteile. Diese dürfen immerhin 5 Tage vor dem offiziellen Erscheinungsdatum aufs Schlachtfeld. Für alle anderen erscheint das Spiel erst am 20. November. EA verfolgt hier das Ziel, Spieler zu Abonnenten zu machen und sich so monatliche Einkünfte zu sichern. Die Entwicklung geht eindeutig hin zu Abomodellen. Man möchte die Spieler dazu bringen, monatlich dafür zu zahlen, ein Game aus dem Hause EA spielen zu dürfen. Ein Großteil des Umsatzes wird mittlerweile durch Mikrotransaktionen erzielt.
Battlefield und Co. in Zukunft nur mehr im Stream?
Erst Mitte September hat der Spielepublisher verkündet, dass das klassische Verkaufsmodell für EA nicht mehr zeitgemäß ist. Mit EA- bzw. Origin Access hat man den Grundstein für Spiele in der Cloud gelegt. Chris Evenden äußerte sich dahingehend, dass eine Veränderung „unausweichlich“ sei. Mit der Veränderung meinte er die gleiche, die auch die Film- und Musikbranche gerade erlebt. Weg vom Besitz- und hin zum Nutzungsmodell von Medien. Die Entwicklung geht auch bei Games in Richtung Streaming bzw. Cloud Gaming. Die technischen Voraussetzungen sind gegeben, es mangelt aber noch an den nötigen hohen Datenraten. Auch wir haben uns mit den Thema Cloud Gaming auseinandergesetzt und sind zu einem ernüchternden Urteil gekommen.
Nichtsdestotrotz ist EA von der Zukunft des Streaming-Abos überzeugt. Zum Gamen sollen künftig nur mehr ein SmartTV und ein Abo reichen. Somit sind die Anschaffungskosten viel niedriger, als über Konsole oder Gaming PC, argumentiert EA. Game-Verkäufe verlieren aufgrund der zunehmenden Mikrotransaktionen mehr und mehr an Bedeutung. Eine höhere Gewichtung haben künftig kleinere, aber regelmäßige Zahlungen. Gut ist für die Entwickler dabei, dass man nicht mehr auf regelmäßige Spiele-Releases angewiesen ist, denn die Verkaufszahlen sinken monatlich drastisch ab Veröffentlichungsdatum. Bestehende Games, die laufend mit neuem Content versorgt werden, sind äußerst gewinnbringend für die Gamestudios.
Waffen und Ausrüstung vermehrt über Mikrotransaktionen freischaltbar
So schön sich die Zukunftspläne bei EA auch anhören, so verhasst sind ihre Vermarktungsmodelle bei einem Teil der Gamer. Dabei ist das Star Wars Battlefront Fiasko erst ein Jahr her. Wir erinnern uns: EA hat mit Mikrotransaktionen den Unmut vieler Gamer auf sich und schließlich die Notbremse gezogen. Charaktere wie Darth Vader oder Luke Skywalker sollten via Lootboxen für Geld freigeschaltet werden (Pay-to-Win) oder eben mit erheblichem Zeiteinsatz. Zurecht wurde die Pay-to-Win-Methode innerhalb eines Vollpreisspiels kritisiert. Wobei eine Notbremse wohl anders aussieht. EA war zwar überrascht von so viel Gegenwehr, die sich im Reddit-Forum in einem Shitstorm entlud. Bis heute ist der Post des Publishers mit über 600.000 Downvotes mit Abstand der unbeliebteste Post im gesamten Netz. Dennoch war EA nicht bereit, die Mikrotransaktion ganz zu streichen und damit auf wichtige Zusatzeinnahmen zu verzichten. Stattdessen senkte man nur den Preis um 75 %. Auch an dieser halbherzigen Entscheidung fanden die Gamer keinen Gefallen, was EA aber dennoch dazu bewegte, bei den Lootboxen zu bleiben.
EA verspricht: Battlefield bekommt keine Lootboxen (dafür ‚Airlifts‘)!
Für die Entscheidung, in FIFA 18 und 19 weiterhin auf die Überraschungsinhalte zu setzen, wurde das Studio jetzt sogar verklagt. Belgiens Glücksspielkommission hat entschieden, dass man den Fall vor Gericht verhandeln wird. EA Sports sieht sich im Recht und ist der festen Meinung, dass es sich bei Lootboxen nicht um Glücksspiel im klassischen Sinn handelt. Zuvor waren schon Spieleentwickler wie Valve und Blizzard zur Aufgabe ihres Systems mit Lootboxen gezwungen worden.
Aber zurück zu Battlefield: Für Battlefield hat sich EA ein neues Feature überlegt – und dabei auch einen neuen Namen für Lootboxen kreiert. Mit dem Battlefront II Shitstorm ist EA vorsichtig geworden beim Einsatz mit Pay-to-Win Elementen. Wie wir bereits seit dem Battlefield-Announcement wissen, wird es keine Lootboxen oder Premium Passes geben. Stattdessen werden die Käufer der Deluxe-Version unter anderem über sogenannte Airlifts verfügen. Wöchentlich bekommen sie insgesamt 20 Nachschub-Objekte aus der Luft geliefert, die je ein anpassbares Item enthalten. Im Battlefield Subreddit haben sich erneut hitzige Diskussionen entzündet, ob es sich dabei nun um kosmetische oder um spielentscheidende Gegenstände handeln könnte. Handelt es sich um rein kosmetische, würde sich die gesamte Diskussion erübrigen, bei Waffen und Ausrüstung allerdings wäre man genau wieder beim Item-Lotto der verhassten – und zumindest in Belgien mittlerweile verbotenen – Lootboxen.